Entwicklungsorientiertes Feedback
Feedback ist nicht das Ende einer Leistung, sondern der Anfang von Entwicklung.
Feedback ist eines der kraftvollsten Werkzeuge für persönliches und organisatorisches Wachstum. Doch oft ist es eine Gratwanderung: Wenn Menschen kein ehrliches Feedback erhalten, bleiben sie stehen. Wenn es andererseits Abwehr auslöst, weil sie sich angegriffen fühlen, ist es ebenfalls wirkungslos und schafft nur Widerstände.
Als Führungskraft ist wirksames Feedback eine essenzielle Fähigkeit, die du kontinuierlich kultivieren solltest. Aufbauend auf den Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation, bei der du konkret beobachtest, deine Gefühle ausdrückst, Bedürfnisse benennst und klare Bitten formulierst, kann dein Feedback ankommen und wirken. Dieses Kapitel stellt dir zudem eine spezifische Methode vor: Entwicklungsorientiertes Feedback, das Leichtigkeit und Wirksamkeit verbindet.
Von der Wissenskultur zur Lernkultur
Die Art, wie wir Feedback geben, hängt stark von der Kultur ab, in der wir uns bewegen.
Die Wissenskultur – Das alte Paradigma
In vielen Organisationen dominiert noch die Überzeugung:
"Ich kann alles zu einem Thema wissen. Wenn es nicht funktioniert, habe ich also einen Fehler gemacht."
Aufgaben als Umsetzungsprobleme:
Führungskräfte geben Anweisungen: "Macht das..."
Feedback bedeutet Bewertung: "Das war nicht gut genug."
Fehler führen zu Unsicherheit und Demotivation.
Folgen: Mitarbeitende vermeiden Risiken, Innovationen werden gebremst, Engagement sinkt.
Die Lernkultur – Ein neuer Ansatz
Die Alternative ist eine Lernkultur, die davon ausgeht, dass wir ständig vor neuen Herausforderungen stehen und uns weiterentwickeln müssen:
"Ich stehe vor neuen Herausforderungen. Ich muss also neue Wege finden, wie es funktioniert."
Aufgaben als Lernprobleme:
Führungskräfte stellen Fragen: "Wie können wir es gemeinsam schaffen, dass…?"
Feedback ist eine Rückmeldung mit dem Ziel, besser zusammenzuarbeiten.
Herausforderungen werden als Entwicklungschancen gesehen.
Folgen: Stärkt Eigenverantwortung und Motivation der Mitarbeitenden.
Warum die richtigen Fragen entscheidend sind
Die Art der Frage macht den Unterschied, ob Feedback zur Abwehr führt oder Entwicklung anstößt.
Die Bewertungsfalle
Herkömmliches Feedback basiert oft auf der Frage: "Was war gut, was war schlecht?"
Das Wort „schlecht“ löst oft eine defensive Haltung aus.
Die Rückmeldung wird als Urteil empfunden, nicht als Entwicklungshilfe.
Der Fokus liegt auf Fehlern statt auf Verbesserungspotenzial.
Die Alternative: Entwicklungsorientierte Fragen
Ein wirkungsvolleres Feedback stellt stattdessen die Frage: "Was war gut, was können wir noch besser machen?"
Vorteile:
Der Blick wird nach vorne gerichtet. Es entstehen neue Möglichkeiten zur Verbesserung.
Löst in der Regel kein Abwehrverhalten aus und erhöht die psychologische Sicherheit.
Kann motivieren und Entwicklung zu einer positiven Herausforderung machen.
Den Feedback-Hamburger entsorgen
Viele Führungskräfte haben gelernt, Feedback nach dem "Hamburger-Modell" zu geben (Lob – Kritik – Lob).
Schwächen dieses Modells:
Wirkt unehrlich: Lob wird nur als "Zuckerbrot" empfunden ("pinkes Feedback").
Vermittelt negative Haltung zu Kritik: Kritisches Feedback wird "eingeklemmt" und als unangenehm empfunden, statt konstruktiv genutzt.
Erzeugt Unsicherheit: Mitarbeitende wissen nicht, was wirklich gemeint ist.
Stattdessen braucht es eine offene, transparente und entwicklungsorientierte Feedback-Kultur!
Der Prozess des Entwicklungsorientierten Feedbacks
Die drei Schritte zum erfolgreichen Feedback-Gespräch:
1. Vorbereitung
Beide Seiten bereiten sich auf das Gespräch vor.
Der Fokus wird klar definiert: Geht es um ein Projekt, eine Tätigkeit oder eine Rolle?
Beispielsweise: Einladung zur Retrospektive mit klaren Leitfragen (z.B. "Was ist gut gelaufen?", "Was könnten wir noch verbessern?").
2. Struktur des Gesprächs
Stärken erkennen:
"Was ist dir gut gelungen?" (Empfangende Person reflektiert selbst)
"Was glaube ich, was dir gut gelungen ist?" (Feedback-Geber:in ergänzt)
Entwicklungspotenziale entdecken:
"Was könntest du noch stärker entwickeln?" (Empfänger:in)
"Was glaube ich, könntest du noch verbessern?" (Feedback-Geber:in)
Evtl. zusätzliche Reflexionsfragen:
"Wo siehst du den größten Hebel für unseren gemeinsamen Erfolg?"
"Wie kann ich dich (z.B. als Führungskraft) besser unterstützen?"
3. Follow-up und Weiterentwicklung
Das Gespräch ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein kontinuierlicher Prozess.
Fortschritte werden dokumentiert.
Offene Fragen und Unterstützungsbedarfe werden beantwortet.
Fazit: Vom Feedback zur Entwicklung
Entwicklungsorientiertes Feedback ist mehr als nur eine Methode – es ist ein Mindset:
Es schafft eine Kultur des Lernens statt der Bewertung.
Es motiviert Menschen, sich weiterzuentwickeln, statt sich zu verteidigen.
Es macht Führung zu einer echten Entwicklungsbegleitung und nicht zu einer Beurteilung.
Der Schlüssel liegt in den richtigen Fragen: Statt "Was war schlecht?" fragen wir "Was können wir noch besser machen?" Diese einfache Änderung kann die Motivation und Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und Teams nachhaltig verbessern.
Werde zum Feedback-Katalysator: Entfessle Entwicklung in deinem Team!
Entwicklungsorientiertes Feedback ist der Schlüssel, um aus einer Kultur der Bewertung eine dynamische Lernkultur zu machen. Es ermöglicht nachhaltiges Wachstum, stärkt die Zusammenarbeit und motiviert dein Team, über sich hinauszuwachsen. Doch die Umstellung von gewohnten Feedback-Mustern erfordert bewusste Übung, die richtigen Werkzeuge und eine klare Haltung.
Wir von Pioneers Partners GmbH sind darauf spezialisiert, dich und dein Führungsteam auf diesem Weg zu begleiten. In unseren praxisorientierten Trainings und Coachings vermitteln wir dir nicht nur die Methode des entwicklungsorientierten Feedbacks, sondern helfen dir auch, die zugrunde liegende Haltung zu verinnerlichen – für authentische, wirksame und wertschätzende Feedback-Gespräche.
Wir unterstützen dich dabei, eine lebendige Feedback-Kultur zu etablieren, indem du lernst:
Kritisches Feedback so zu geben, dass es als Geschenk für Entwicklung empfunden wird, nicht als Angriff.
Dein Team zu befähigen, sich gegenseitig konstruktives Feedback zu geben und offen anzunehmen.
Feedback als kontinuierlichen Prozess zu verstehen, der Vertrauen und psychologische Sicherheit schafft.
Möchtest du erfahren, wie du...
... das volle Potenzial deines Teams durch gezieltes und motivierendes Feedback freisetzt?
... eine Umgebung schaffst, in der Fehler als Lernchancen und nicht als Scheitern betrachtet werden?
... deine Rolle als Führungskraft von einer bewertenden Instanz zu einem echten Entwicklungsbegleiter transformierst?
Dann laden wir dich herzlich zu einem unverbindlichen Gespräch ein. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir dich und deine Organisation dabei unterstützen können, die transformative Kraft des entwicklungsorientierten Feedbacks zu entfalten!